Inliner
Inlinersanierung
Sanierung von Grundstücksentwässerungsanlagen (Gütezeichen S27.1)
Bis spätestens 31.12.2015 muss jeder Grundstücksbesitzer die private Kanalisation auf Dichtheit prüfen lassen. Sind die Abwasserrohre undicht, müssen sie umgehend saniert, repariert oder ausgewechselt werden.
Das sind die häufigsten Schäden:
- GE-Schadensbild-Wurzeleinwuchs
- GE-Schadensbild-Versatz
- GE-Schadensbild-Laengsriss
- Wurzeleinwuchs
- Rohrbruch
- Längsriss
Das BRAWOLINER®-Verfahren ist eine der grabenlosen Sanierungslösungen, bei der auf ein Ausgraben oder Freilegen der defekten Kanalisationsrohre verzichtet werden kann. Auf diese Weise bleiben die Wände, die Bodenplatte und die Hofanlagen unversehrt, so dass teure und langwierige Wiederherstellungsarbeiten komplett entfallen. Das spart nicht nur Zeit, sondern bares Geld. Bei der Sanierung wird ein flexibler Textilschlauch (BRAWOLINER®) mit Harz getränkt und anschließend mittels Luft- oder Wasserdruck in das defekte Rohr eingebracht. Dabei kleidet der BRAWOLINER® das Rohr komplett aus und beseitigt somit alle bestehenden und potentiellen Schadensbilder. Das Aushärten des Harzes erfolgt bei Umgebungstemperatur und kann durch Zufuhr von Wärme deutlich beschleunigt werden. Nach dem Aushärten ist ein komplett neues Rohr im Altrohr entstanden, welches dieses in statischen und hydraulischen Eigenschaften häufig übertrifft.
Vorteile
BRAWOLINER® wurde speziell für kleindimensionierte Rohre (DN 70 bis DN 250) mit Bögen bis 90° und Dimensionsänderungen entwickelt.
Diese besonders wirtschaftliche Art der Kanalsanierung bietet viele Vorteile:
- Schnelle Sanierung ohne Belästigung durch Schmutz und Lärm
- Deutlich geringere Kosten als die offene Bauweise
- Sowohl bestehende, wie auch potentielle Schäden werden saniert
- Bögen bis 90° und bis zu 2 Dimensionsänderungen möglich
- Haltbarkeit von über 50 Jahren
- Bietet bei Wurzeleinwuchs sogar einen effektiveren Schutz als neu verlegte Rohre
Werkzeug und Fachwissen
Gutes Werkzeug, ist neben der Fachkompetenz des Einbauteams, für das Gelingen der Sanierung eine grundlegende Voraussetzung. Aus diesem Grund bieten wir Ihnen eine ausgereifte Technik und geschultes und motiviertes Fachpersonal. Alle Geräte wurden speziell für die Sanierung von Kanälen mit kleinen Nennweiten entwickelt.
Harze
Die BRAWO® Harze sind spezielle Epoxidharze für die Sanierung von Haus- und Industriekanälen. Sie wurden für den Einsatz mit BRAWOLINER® optimiert und verfügen über herausragende Materialeigenschaften:
- Ausgezeichnete statische Werte
- Hohe Abriebfestigkeit
- Hohe chemische Beständigkeit
- Haltbarkeit über 50 Jahre
- Nahezu geruchsneutral während des Einbaus
- Umweltneutral im ausgehärtetem Zustand (Zertifiziert vom Institut für Umwelt und Hygiene Gelsenkirchen)
Der Einbau des Inliners
1. Vorbereitung
Vor einer BRAWOLINER®-Sanierung sind vorbereitende Maßnahmen nötig:
Dabei kommt dem Reinigen des Rohres mit einem Hochdruckspüler oder ggf. mit einer Kettenschleuder eine besondere Bedeutung zu. Nur bei gut gereinigten Rohren kann ein optimaler Verbund des Harzes mit der Rohrwand erfolgen. Sand, Fette und andere lose Ablagerungen fungieren wie eine Trennschicht. Nach der Reinigung werden die Rohre mit einer Kamera befahren werden, um die vorhandenen Schäden und die Zuläufe zu erkennen. Sofern Scherben oder spitze Gegenstände in das Rohr einragen, müssen diese beseitigt werden, da ansonsten die Gefahr einer Verletzung des Liners besteht.
2. Baustelle einrichten
Bevor der Einbau beginnen kann, muss die Baustelle komplett eingerichtet werden. Alle benötigten Geräte müssen gerichtet und angeschlossen werden, die Versorgung mit Wasser, Strom und Druckluft sichergestellt sein und die benötigten Verbrauchsmaterialien in der entsprechenden Menge vorhanden sein.
3. Ausmessen der Rohrleitung
Nachdem das Rohr für die Sanierung vorbereitet wurde, gilt es die Länge des zu sanierenden Abschnitts auszumessen.
4. Ablängen des Liners
Basierend auf der ermittelten Rohrlänge kann man den Liner nun ablängen.
5. Harz mischen
Erst wenn alle Vorbereitungen abgeschlossen sind und der Liner auf die richtige Länge zugeschnitten ist, kann mit dem Mischen des Harzes begonnen werden. Sobald Harz und Härter zusammengeführt sind, beginnt die Verarbeitungszeit. In dieser Zeit muss der Liner imprägniert und in das Rohr eingebracht werden.
6. Imprägnieren des Liners
Zum Imprägnieren wird der BRAWOLINER® auf die Imprägnieranlage gelegt. Eine Vakuumpumpe am Ende des Liners erleichtert das Imprägnieren und verringert Lufteinschlüsse. Das gemischte Harz wird in den Liner gefüllt. Dabei bildet die Folie auf der Außenseite des BRAWOLINER® einen Auslaufschutz. Anschließend wird das Harz mittels Imprägnieranlage gleichmäßig in die Schlingenstruktur eingearbeitet. Die grüne Farbe der BRAWOLINER®-Harze bietet bei der Imprägnierung eine optische Unterstützung. Erst wenn der Liner komplett durchgefärbt ist, kann die Imprägnierung abgeschlossen werden.
7. Inversieren
Zur Installation eines BRAWOLINER® verwendet man in der Regel eine Drucktrommel. In diese wird der Liner zunächst eingebracht. Die Inversion erfolgt mittels Luftdruck. Dabei wird der Liner im Stülpverfahren aus der Drucktrommel in das Rohr einlaufen gelassen. Die mit Harz getränkte Seite des Liners wird dabei nach außen gestülpt und durch einen Luftdruck von 0,2-0,3 bar an die Rohrwand gedrückt.
8. Aushärten des Liners
Die Aushärtung des Liners kann bei Raumtemperatur erfolgen. Temperiert man den Liner, so kann man die Aushärtezeit deutlich verkürzen. Bei Warmaushärtung dauert dies je nach Harztyp ca. 100 bis 180 Minuten.
9. Öffnen des Endes und der Zuläufe
Nachdem der Liner vollständig ausgehärtet ist, kann das Ende des Liners geöffnet werden. Sind Zuläufe vorhanden, müssen auch diese geöffnet werden. Hierzu empfiehlt sich eine Schiebefräse oder ein Fräsroboter.